Dreikäsehochs Sorgen
Ein Gedicht von
Lisa Nicolis
Die Wolken fallen tropfenschwer zur Erde,
sie sickern in die sonn’gestemmten Ritze.
Der Boden fängt es durstig auf, das Strömen,
und dampfend weicht die angestaute Hitze.
Der Sturm ist jetzt vorbei, die Luft ist klarer.
Der Regen liegt als Duft noch auf den Gärten.
Die Menschen trau’n sich wieder aus den Häusern,
um all den wüsten Schaden zu bewerten.
Im Hof, auf dem Asphalt, ganz selbstverständlich,
die Pfützen haben Zeit nach all dem Rinnen
und ruhen wie zerstreute Spiegelscherben.
Die Wolkenfetzen spiegeln sich nur drinnen.
Dreikäsehoch steht still am Rand der Pfütze,
bestaunt das Stückchen Himmel vor den Füßen.
"Ach Mama, bitte komm doch nicht so nahe,
du könntest reinfallen und in den Himmel fließen!"
Lisa Nicolis
Tatsachenbericht von meinem "Großen", als er noch klein war.