Vor Peloponnes

Ein Gedicht von Lena Engelbrecht
Traumhaft die Tage, sagenumwoben
die Schwammtaucher.
Ihre Karten wurden erstellt vor langer Zeit
von verwitterten Händen.
Amphoren voll Seeschwämmwe, Korallen.
Schaumhauben türmen sich auf.
Versunkene Schiffe gehören geborgen
noch vor dem ersten Sturm,
Seeschwalben kündigen schon davon
am Wintersaum.
Unter den Algen kaum erkennbar
im Schiffswrack -
Scherben, Drachmen, eigenartige Uhren
von Antikythéra.
Ununterbrochen fragt die Gischt:
"Was verbirgt sich
im angeschwemmten Muschelkalk wirklich?
Was kann derjenige sehen,
der in die bronzenen Statuenaugen
auf dem Meeresgrund aufmerksam schaut?".

© Lena Engelbrecht

Informationen zum Gedicht: Vor Peloponnes

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13.05.2025
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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