Jetzt stehst du vor der Himmelspforte

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Schwarz
Jetzt stehst du vor der Himmelspforte



Als unsere Freundschaft einst begann
warst du ein Kumpel, und kein Tyrann,
ich achtete dich wie einen Bruder,
doch durch dein Misstrauen lief alles aus dem Ruder,

Jetzt stehst du vor der Himmelpforte
und plötzlich fehlen dir schlicht die Worte,
auf Erden konntest du reden, reden,
und manchen Freund gar in den Hintern treten,

auf Erden warst du ein echter Krösus
doch vor der Himmelspforte ist damit Schluss,
du, Bösewicht kommst nicht ungestraft in den Himmel,
selbst wenn du dich verkleidest als Schimmel,

auf Erden wolltest du stets der Erste sein,
und nebenbei warst du oft sehr gemein,
jetzt stehst du bittend, jammernd, schluchzend da,
auf Erden keiner dich so sah,

hier oben ist deine Wichtigtuerei endlich vorbei,
dein reichlich Schwätzen ist allen Einerlei,
und lässt du auch berechnend deine Hose fallen,
hier gibt es doch keine hörigen Vasallen,

Versöhnung war auf Erden einige Male gefragt,
doch du hast immer trotzig nein gesagt,
im Himmel kannst keinen mehr belehren,
der Tenor ist, du sollst dich zum Teufel scheren,

Petrus lässt dich nur zum Schauen kurz herein,
vielmehr als ein Augenschein wird es nicht sein,
das ist berechtigt und nicht hundsgemein,
du wirst niemals glücklich sein, dich meiden selbst die Vögelein,

du wirst für immer vor der Himmelpforte stehen,
ganz gleich ob Tage, Wochen oder Jahre vergehen,
so langsam tust du mir ein weinig leid,
doch zum Helfen bin ich nicht bereit!

Informationen zum Gedicht: Jetzt stehst du vor der Himmelspforte

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14.02.2016
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