Des Frühlings dunkle Seite

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Schwarz
Des Frühlings dunkle Seite


Der Frühling streut oft nur spärlich
einige Blumen auf den Rasen,
danach belehrt er viele mit
seinen althergebrachten Phrasen.

Zuerst ist er nur wenige Tage da,
dann zieht er sich unverrichteter Dinge zurück,
sein Verhalten gleicht keinem
hoffnungsvollem, frühlingshaften Meisterstück.

Er trägt auch Hagel mit in seinem Gepäck,
ihn zu streuen, das ist für ihn ein schöner Geck,
und kommt er mit viel Getöse und Gebraus
macht er den zarten, blauen Veilchen den Garaus.

Die Leute gehen bei seinen Kapriolen
nur zögerlich aus ihrem trauten Haus,
und trotzdem spenden sie ihm
einen anhaltenden, tosenden Applaus.

Sind das alles des Frühlings Allüren
oder gehört das zu seinen schlechten Manieren?

Informationen zum Gedicht: Des Frühlings dunkle Seite

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05.04.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Schwarz) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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