Der Schnupfen

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Schwarz
Der Schnupfen


Der Schnupfen ist ein bösartiges Tier,
da hilft nicht mal ein warmes Klistier,
er lauert beständig, vor jedem Haus,
er nimmt es mit jedem Menschen auf,

der Schnupfen zwickt und zwackt
den Menschen in seine Nase,
und dieser kommt ganz schnell
in berechtigte Rage,

er peinigt manchen so sehr,
dem fällt das Speisen äußerst schwer,
selbst Omas wirkungsvoller Zwiebelsaft
hat den argen Schnupfen nicht geschafft,

Hochwürden Langrock sprach,
der Schnupfen sei nicht Gottes Werk,
er keinesfalls daneben lag,
denn in der Bibel gebe es keinen Vermerk,

der alte Doktor Krause meinte,
wer Schnupfen hat, der bleibe schön Zuhause,
halte sich warm und trinke sein Bier,
aber gehe auf keinen Fall unter die Brause,

der fleißige Bäckermeister Meyer,
der schluckt sämtliche Medizin
wie ein gieriger Reiher,
jedoch sein Hals wird auch nicht freier,

darum trage ein deutscher Mann
seinen warmen, dicken Mantel
bis zum Gedenktag Christi Himmelfahrt,
das ist ein gut gemeinter Rat,

man überlasse dem bösartigen Schnupfen
nie das bestellte Beet oder Feld,
und koste es noch soviel
Gut, Mut und schwer verdientes Geld …

Informationen zum Gedicht: Der Schnupfen

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15.10.2016
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