ODINS RUNENLIED

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Am Weltenbaum bin ich gehangen
Magie und Wissen zu erlangen,
Die Runenweisheit zu erlernen
Die kannten nur die ach so Fernen

Die die Stäbe schnitten, jene Nornen
Gemäß des Schicksals Rosen, Dornen
Die legten Lose, konnten sehen
Wohin die Reise würde gehen

Ich tat mich mit dem Speer verwunden
Um jene Grenzen zu erkunden
An denen sich Verborg'nes zeigt
In Hunger, Durst, in Schmerz und Leid

Neun Nächte hing ich wie im Traume
in dem Geäst vom Weltenbaume
Ass weder Brot, noch trank ich Met
Hab nur allzeit hinabgespäht,

Im Geist die Runen aufgenommen
Ich sprach sie laut, lernte versonnen
Erkannte ihren hohen Wert
Am End fiel ich erschöpft zur Erd'

Ich ass und trank, erholt' mich wieder
Und lernte nun neun Zauberlieder
Von Wort zu Wort schritt ich voran
Von Werk zu Werk wurd' stärker dann

Wer immer Runenkraft verwendet
Wer immer ihren Sinn aussendet
Wer immer nach dem Wege fragt,
Der höre, was die Weisheit sagt

Das Runenlied Odins aus dem Havamal der Lieder-Edda habe ich hier poetisch neu gefasst. Es beschreibt seine Initiation in die Runenmagie – und weisheit an der Weltenesche Yggdrasil. Als Lied vertont: https://youtu.be/_MZHPDXdWpw

Informationen zum Gedicht: ODINS RUNENLIED

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06.06.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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