MIMIRS BRUNNEN

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Am Fuß des Weltenbaumes
entspringt ein kühler Quell,
bewacht von einem Riesen
im Geiste klar und hell

Den muss man überzeugen,
dass man auch würdig ist,
von diesem Brunn zu trinken,
der in der Stille spricht

Ein Schluck von seinem Wasser:
der Geist wird ruhig und klar
So wird man klug und weise
und schaut, was kommt, fürwahr

Umsonst gibt's keine Gabe,
man gibt auch etwas her
von dem, was alt geworden
und sei es noch so schwer

In uns, da quillt der Brunnen,
den man so heiß begehrt,
das Wasser, das nicht nässt
und dennoch tränkt und nährt


Der Urbrunnen in der nordischen Mythologie birgt die Wasser, die den Weltenbaum tränken. Er ist die Quelle von Wissen und Weisheit und wird vom Riesen Mimir bewacht, dem ODIN ein Auge opfert, um davon trinken zu dürfen. Dafür bekommt der die Gabe der Weissagung. Auch in der Bibel erscheinen die Lebenswasser, der Lebens- und der Erkenntnisbaum dicht beieinander (1. Mose 2/9ff, Ofb 22/14.17).

Informationen zum Gedicht: MIMIRS BRUNNEN

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08.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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