DIE EXTERNSTEINE

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Fels-Nadeln, -Klüfte, -Formationen,
gebildet durch die Jahrmillionen
stehen machtvoll wie ein Mal
im Teutoburger Wald im Tal

Ein Ort der Zuflucht und der Kraft!
Man hatte sich was ausgedacht
und schlug ganz oben in den Stein
ein Observatorium hinein

Mittsommer hat man hier bestimmt,
ringsum verbreitet wohl geschwind
So war der Jahresrhythmus klar,
Aussaat und Ernte regelbar

Auch Christen kamen an den Ort
und spürten das Mysterium dort
Stille, Einkehr und Gebet -
Noch immer ist der Fels beredt

Man meißelte ein Kreuzrelief
zu klär’n, wer hier der Herr und Chef
Der Palmbaum Israels: gebeugt -
ein Stuhl, auf den man nunmehr steigt

Ob Veleda einst hier wohnte
einsam in dem Felsenturm,
die Seherin von da aus wirkte
aus der Stille in den Sturm?

Ob man Odin hier verehrte,
der wund im Weltenbaume hing
oder Christus hier erkannte,
der qualvoll durch den Tod heimging?

Ob Sonnwendfeuer einst hier brannten,
ob Opfergaben dargebracht,
ob Rituale hier stattfanden,
das ist bis heut nicht ausgemacht

Noch immer spricht der Ort zu uns
Noch immer fällt das Licht herein
Noch immer mögen wir hier feiern
Die Quelle strömt, es ruht der Stein

Anm.: S. dazu https://youtu.be/5psvhtdGvjo

Informationen zum Gedicht: DIE EXTERNSTEINE

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11.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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