Der Riese von Evessen

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Vom Elm kam er dahergestapft
mit dicken Klumpen an den Stiefeln
Es ging durch Felder und durch Wiesen -
Ein Lager suchte er zur Nacht

Der Dreck muss weg, doch klebte fest
am Schaft und an den Sohlen
Der Riese musste sich was holen -
die Linde kam ihm grade recht

Er riss den Baum schlicht aus der Erd
und hatt' nun seinen Stecken
und säuberte von Lehm und Flecken
sein Schuhwerk wie mit einem Schwert

Ein Haufen lag vor seinen Haxen
von jenen Kluten ganz allein
Den Lindbaum steckte er hinein -
da durft er wieder wachsen

So wurd erzählt von jener Nacht
am alten Grabeshügel
Für solchen aber gibt es Prügel,
der dort gräbt und Unruh schafft

Der Tumulus von Evessen in Niedersachsen ist ein Hügelgrab (Tumulus) aus vorgeschichtlicher Zeit unweit des kleinen Elmgebirges. Es handelt sich vermutlich um ein Fürstengrab. Auf ihm steht eine alte Linde, die an die 800 Jahre alt sein dürfte. Grabräuber hat es dort nie gegeben und bis heute weigert man sich, hier Grabungen durchzuführen, um das Geheimnis dieses Ortes und seinen Baum zu schützen. Die Sage hat sich einen eigenen Reim auf diesen seltsamen Hügel gemacht.
https://youtu.be/OLlWR9sW55Y

Informationen zum Gedicht: Der Riese von Evessen

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09.07.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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