Der Haustyrann

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Dieser Herrscher ist gegangen
es war nichts mit ihm anzufangen
Die Schuhe wollt' er in der Früh'
Und dass die Frau sich stets bemüh'

Ging er zur Arbeit aus dem Haus
brach erst einmal der Frieden aus
Kam er dann abends müde heim
war das Kommando wieder sein

Wo ist die Zeitung? Wo das Essen?
Soll ich dieses Zeug noch fressen?
Mein Sohn schreibt keine guten Noten
Du hast ihm nicht genug verboten!

Alles tanzte nach der Pfeife
Keiner kam zu seiner Reife
Gehorchen sollte man - der Mann
ist ständig oben - so er kann

So ist's bestimmt seit alten Zeiten
Die Frau muss sowieso viel leiden
Sie ist ihm untertan, so sagt die Schrift
War s i e nicht schuld an Satan's Gift?


Heut' ist das meistens überwunden
Die vielen schönen, schweren Stunden
lebt man miteinander, gleich und gleich
entwickelt sich und wird noch reich

Informationen zum Gedicht: Der Haustyrann

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17.07.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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