Konträr {215}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Der tosend Fluss, steht oben auf,
doch mit der Zeit, so steigt er ab,
schleift Furchen tief, schleift Steine weich,
schwingt Leben mit, in sich hinab.

Alles sinnhaft Seiende,
führt mit sich allerhand.
Insofern gilt für Scheidende,
der eigene Verstand.

Das größte aller Meere,
ohne jenes zutun gar nichts wäre,
schuf eigens Leben in sich ab.
Zog Leben an, zog Atem los,
die Lunge folgte chancenlos.

Alles sinnhaft Seiende,
führt mit sich allerhand.
Insofern gilt für Scheidende,
der eigene Verstand.

Jedoch der Erde Hinterbleibsel,
hinterbleiben nicht auf Ewigkeit.
Es zerfällt zu Staub, aus Staub erwacht,
alles, was dem Tode weiter folgen mag.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Konträr {215}

124 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
24.04.2021
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige