Grenzgänger {239}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Wer weis schon was man wirklich will,
wo doch der Tage Tenor ständig schwankt?
Die volle Woche sich regt so schrill,
die Nacht darauf so ausgebrannt.

Liebe geben ist so schwer, wenn man falscher Orts nach Liebe sucht.
Wir wollen mehr, wenn das Licht zerbricht,
wollen süchtig sein, doch gleichwohl nicht.

Wer mit seinem Kind in Bewusstheit spricht,
wird das Weinen nie verlernen.
Nur wer’s leugnet, schlägt und bricht,
sucht ein Leben lang nach seinen Sternen.

Verliebtheit groß, der Input klein.
So manches Mal muss schnellstens sein,
was langsam hätte werden sollen,
wird nun die Täler abwärts rollen.

Alles brennt, so taub die Stimme,
all jenes nicht in meinem Sinne.
Keine Worte, keine Zeit,
es geht zu schnell und läuft zu weit.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Grenzgänger {239}

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05.04.2023
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