Es war zweimal...《128》

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Zweimal Liebe, zweimal nicht.
Zwei Gesichter ohne Angesicht.
Zweimal Stolz, keinmal wollt's.
Zweimal war's und nun was soll's?

Zweimal Schatten ohne Licht,
zweimal der Spiegel der zerbricht.
Zweimal mehr kein rechtes Mal
und zweimal wieder keine Wahl.

Zweimal Stille, keinmal Ruhe.
Zweimal rennen ohne Schuhe.
Zweimal scheitern, keinmal siegen.
Zweimal fallen, keinmal fliegen.

Einmal nochmal wieder.
Zweimal war's zuwider.
Zweimal war ja einmal mehr.
Zweimal Salzwasser, keinmal Meer.

Zwei träumerische Versäumnisse.
Zwei geschwinde wilde Winde.
Zwei Bäume ohne Rinde.
Zwei Augen unter einer Binde.

Es war zweimal ein kleines Etwas,
das wollte nur ein kleines Etwas
und wenn es damals nicht gestorben ist,
dann ist es heute zweimal tod.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Es war zweimal...《128》

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29.06.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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