Angst vor weißem Papier (N.15)

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Mein Leben fühlt sich an, als gäbe es nicht's mehr zu sagen.
Keiner würde es jemals wagen,
ja keiner würde mich jemals nochmal fragen:
"Was gibt es denn zu klagen?"

Denn ich habe alles gesagt,
habe jeden nach seiner Meinung gefragt.
Ich bin dessen müde geworden,
ich fühle mich hier nicht geborgen.

Bei ihr fühlte ich mich anders,
sogar noch heute.
Sogar noch an diesem heutigen verdammten Tag,
weis ich immer noch, dass ich sie am liebsten mag.

Sie reiht sich ein,
quer durch all meine Gedichte.
sie scheint nicht zu vergehen, diese eine Geschichte.
Sie brannte sich ein in meine Gedichte.

Ich sitze vor einem leeren Papier,
habe Angst das nichts mehr geschieht.
Ich habe Angst das alles versiebt.
Ich habe Angst dich für immer zu verlieren,
habe Angst es bald zu kapieren.
Ich habe so viel Angst vor dir,
habe Angst vor weißem Papier.

Jacob Seywald Xlll

Informationen zum Gedicht: Angst vor weißem Papier (N.15)

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29.07.2017
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