Nur die Erinnerung blieb

Ein Gedicht von Horst Hesche
Meeresufer, sonniger Strand,
Mövenkreischen, feinkörniger Sand.
Rauschend rollen die Wellen heran,
zogen uns Kinder in ihren Bann.

Die Dünen hatten wir als Treffpunkt gewählt.
Hier haben wir nachts die Sterne gezählt,
haben dem Rauschen des Meeres gelauscht
und uns Zärtlichkeiten ausgetauscht.

Doch, da das Schicksal keine Rücksicht kennt,
wurden wir Liebenden von einander getrennt.
Keiner kann unseren Schmerz ermessen.
Ich kann unsere Liebe niemals vergessen.

Harte Arbeit stand nun bevor,
so, dass ich alle Bindungen zu früher verlor.
Ich wollte den Atem der Meere spüren
und selbst ein Schiff über die Ozeane führen.

Land Ahoi! Der Entschluss fiel mir nicht schwer.
Seemann deine Heimat ist nun das weite Meer!
Die Reise ging nun für immer fort.
Als Kapitän eines Schiffes ging ich an Bord.

Erst nach Jahren kehrt' ich zurück an unseren Ort,
Bekannte und Freunde waren alle schon fort.
"Haainz!" eine junge Frau nach ihrem Sohne rief.
Mir stockte der Atem. Es berührte mich tief.

Sie hatte ihrem Kind meinen Namen gegeben.
Sie! - meine Liebe, die Sonne in meinem Leben.
Ich konnte sie nicht von Neuem begehren.
Ich wollte ihr neues Glück nicht zerstören.

Heimat Ahoi! Die Erinnerng wiegt schwer.
Seemann, deine Heimat ist für immer das Meer!

Informationen zum Gedicht: Nur die Erinnerung blieb

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21.03.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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