Ein grinsendes Skelett im Orthopädenkabinett

Ein Gedicht von Horst Hesche
Das Handy schrillt. "Ja, hallo! Wer?
Ja, ja, ich bin der Herr Gronjehr!"
"Die Svenja hat ihr Bein verletzt!"
"Verstaucht, verrenkt, ganz grob geschätzt!"

Ich fuhr sofort zur Schule hin,
von dort zum Doktor Wiedekinn.
Nach einer Stunde Wartezeit
da war es schließlich dann so weit.

Auf Krücken ging mein Kind hinein.
Der Doc. nahm uns in Augenschein.
"Was kann ich tun?" Was führt Sie her?"
Sieht der das nicht? Ist das so schwer?

Und schnell, bevor ich etwas sagte,
fing Svenja plötzlich an und fragte:
"Wer ist der Knochenmann im Hintergrund?
Der grinst so blöd mit schiefem Mund!"

"Das ist der "Richard"! Mein Patient,
den mancher noch von früher kennt!"
Da gab's urplötzlich einen Schrei.
Mit Fragen war es jetzt vorbei!
Sie schmiss die Krücken wild zur Seite
und suchte schleunigst gleich das Weite.

"Ich fühl' mich wirklich wohl auf Erden
will deshalb kein Gerippe werden
und splitternackt beim Doktor stehn.
D'rum tschüß auf nimmer Wiedersehn!

© 14.12.2016 Horst Hesche

Informationen zum Gedicht: Ein grinsendes Skelett im Orthopädenkabinett

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14.12.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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