Der indische Elefant Raju weinte

Ein Gedicht von Horst Hesche
Gnädiger Gott, verehrter Ganesha, wie konntest Du schweigen?
Hast Du das schreckliche Elend des Raju niemals vernommen?
Hilflos, schon seit Kindheit gefangen – ein trauriges Schicksal!
Ohne Mutter und fern von der Herde, düster und einsam
waren die Jahre, ewig nur Hunger und furchtbare Schmerzen!
Gnadenlos schlug und schlug der Mahout auf schmerzhafte Stellen,
schlug auf den Kopf, auf seine Augen, auf eiternde Wunden
bis, von Schmerzen betäubt, der eigene Wille versiegte.
Zusätzlich quälte man ihn durch Lärm und mit brennenden Fackeln.
Stachlige, eiserne Fesseln bewirkten entsetzliche Narben.
Jegliche Regung ließ ihn die scharfen Dorne verspüren.
Fünfzig lange Jahre Martyrium - welch' ein Verbrechen!
Ständiges Leid und schwere Fron – ein trostloses Leben,
fanden dank mutiger Menschen ein glückliches Ende.
Raju wurde befreit! Er weinte vor Glück und vor Freude.

(Befreiung am 11. 07. 2014)

ps./ Ganesha - sehr beliebte indische Gottheit, Gott des Erfolges, der Weisheit, Elefantengott
Mahout - Elefantenführer
Zum Thema siehe Internet: Elefant Raju

Informationen zum Gedicht: Der indische Elefant Raju weinte

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01.03.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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