Vor der eigenen Tür kehren

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Aus der Nähe, aus der Ferne,
tadelt manches man als Dreck.
Zeigt mit seinem Finger gerne,
auf des Andren, schwarzen Fleck.
Doch zumeist hat man vergessen,
auf dem eignen Weg zu kehren.
So das sich hier währenddessen,
Dreck und Flecken rasch vermehren!

Seine Makel sieht man selten,
fest in Rahmen eingekeilt.
Schön und gut, die eig´nen Welten,
hübsch in Kästchen aufgeteilt.
Niemand mag uns daran hindern,
Fehler anderswo zu suchen.
Um die Seelenpein zu lindern,
auf dem großen Jammerkuchen!

Ach, wir kleinen, armen Seelen,
rasch genährt ist mancher Zwist.
Da den Feuern, die da schwelen,
Dreck und Schmutz entsprungen ist.
Darum sei mit dir im Reinen,
kehr erst mal vor deiner Tür.
Vieles mag dann klarer scheinen,
Mensch bleib Mensch und hab Gespür!

© Hansjürgen Katzer, September 2020

Informationen zum Gedicht: Vor der eigenen Tür kehren

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29.12.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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