Sommerabend

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Bald schläft das sonnenmüde Land,
die Dämmerung wie eine Wand.
Der Mond mit hellem Traumgesicht,
der Abendstern im fahlen Licht.

Wind fährt ganz zärtlich durch das Laub,
der Tag versinkt in grauem Staub.
Die Nachtigall im Lindenbaum,
ein leises Lied, man hört sie kaum.

Verwunschen scheint die laue Luft,
betörend schwillt der Rosen Duft.
Und Stille legt sich ringsherum,
die letzten Grillen werden stumm.

Gedanken tauchen aus Gedanken auf,
so nimmt das Leben seinen Lauf.
Bald stehen hundert Sterne schon,
dort droben hoch am Himmelsthron.

Ich sitze still, kein Ton dringt vor,
kein einz´ger Laut erfreut mein Ohr.
Hör nur noch meines Herzens Schlag,
was wohl das Morgen bringen mag?

© Hansjürgen Katzer, August 2003

Informationen zum Gedicht: Sommerabend

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02.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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