Septemberidyll

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Septembermorgen hell und klar,
der neunte Monat schon im Jahr.
Die Landschaft lädt noch ein zum Träumen,
das letzte Obst hängt in den Bäumen.

Noch ist das Wetter mild und lau,
die Tage scheiden himmelblau.
Der Wein scheint gut und wohlgewachsen,
vom Mosellauf bis hin nach Sachsen.

Die Astern schillern voller Wonne,
sie leuchten dank der Kraft der Sonne.
Und auch die Chrysanthemen blühen,
das Leben wirkt noch ohne Mühen.

Doch sieht man schon am Spiel der Blätter,
bald kommt ein gänzlich and´res Wetter.
Dann zieht der Nebel durch die Lande,
verhüllt mit festlichem Gewande.

Der Herbst bezieht bald Position,
besteigt der Zeiten gold´nen Thron.
Für dieses Jahr soll es genügen,
der Sommer kriecht in letzten Zügen.

Man feiert froh bald Erntedank,
genießt noch einmal Speis´ und Trank.
Die Zeit wird wieder gram und karg,
früh dunkelt´s schon beim Glockenschlag.

© Hansjürgen Katzer, Oktober 1998

Informationen zum Gedicht: Septemberidyll

716 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,5 von 5 Sternen)
-
11.09.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige