Glitzerwelt

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Die Pracht der Glitzerwelt verliert an Zauber,
die Arroganz stellt sich ganz ungeniert zur Schau.
Alles scheint abgewaschen und ganz sauber,
in rosarot gefärbt und himmelblau.

Der Tag versinkt in seinen grauen Mauern,
die Werbung zeigt sich wieder moderat.
Auch wenn wir täglich mehr versauern,
wir geben uns doch angepasst und akkurat.

Die Glotze dient als Lebenszweck,
ernährt die müden, trägen, alten Geister.
Wie Maden sitzen wir in unsrem Speck,
beseelt vom schönen Wohlstandskleister.

Die triste Einsamkeit, die wir durchqueren,
die bringt den Geist noch einmal in Erregung.
Das Traumland, das wir immer noch begehren,
ist für die meisten aller letzte Überlegung.

Die Ignoranz sie bläst zum Zapfenstreich,
füllt all zu oft die Herzen und die drallen Leiber.
Wir sind schon längst im Totenreich,
der geistigen Sitzenbleiber!

© Hansjürgen Katzer, April 2000

Informationen zum Gedicht: Glitzerwelt

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22.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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