Der Steinkauz

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
(Vogel des Jahres 1972)

Die Grille zirpt ihr Lied zur Nacht,
des Menschen Tagwerk ist vollbracht.
Im Stadtpark kehrt schon Ruhe ein,
ein Steinkauz heult dort ganz allein.

Sich selber zu den Eulen zählend,
auf das er baldigst sich vermählend,
mit einer Steinkauzdame nun,
um für den Nachwuchs was zu tun.

Auf einem Baumstumpf sitzt er heute
und hofft auf Mäusespeck als Beute.
Fiepst so ein Mäuschen, keck und dreist,
so hört der Steinkauz dieses meist.

Jagt´s Mäuschen dann in Flug und Sprung,
durch graue Abenddämmerung
und fasst die Maus starr im Genick.
Der Tod, ein kurzer Augenblick.

Schon bei den alten Griechen pries,
man seine Weisheit eben dies.
Die Eule nach Athen zu tragen,
war eine jener alten Sagen!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2011

Informationen zum Gedicht: Der Steinkauz

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13.02.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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