Zu viel Entlastung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Zu viel Entlastung

Wird alle Welt alimentiert,
Weil Menschen fürsorgeverführt,
Will man nur noch für sich sorgen,
Denkt nicht mehr an Übermorgen.

Wenn wir Menschen rundversorgen,
Abnehmen ihnen Mühen und Sorgen,
Wird die Arbeit ihnen nichtig,
Sie sind kaum noch lebenstüchtig.

Bequemlichkeit wird anerzogen,
Der Mensch um die Arbeit betrogen,
Die mühsam dem bleibt, der das will:
Vorankommen als Lebensziel.

Fördern kann nur, wer auch fordert
Und nicht ständig Hilfen ordert,
Sondern zum Selbstlernen gleitet,
Womit sein Können sich weitet.

Kontrolliert und fleißgestärkt
Wird dann frei, wer selber werkt,
Arbeit sieht und Bretter bohrt,
Nicht ständig davon rennt fort.

Das erst schafft gute Gefühle,
Doch dazu gehört der Wille,
Dass man sich fühlt angetrieben
Von Arbeiten, die alle lieben.

Nicht jede Arbeit ist ja schön,
Wenn wir an Arbeitsplätze geh'n.
Doch man lernt dort Lebensgewichtung,
Wenn man sich so stellt der Verpflichtung.

Frei wird verdient der Lohnn genossen,
Man wird davon nicht ausgeschlossen,
Knüpft die Kontakte, sucht nach Wegen
Zusammen mit Arbeitskollegen.

Wird jedoch nur alimentiert,
Der Mensch zum Faulenzen verführt,
Wird jeder sich viel Hilfe borgen –
Und niemand mehr Kranke versorgen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Zu viel Entlastung

105 mal gelesen
05.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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