Wie ein Monolith

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wie ein Monolith

Wie ein Monolith
Steht die Idee im Raum,
Breitet sich aus, zieht Menschen mit,
Erfasst die Zeit und den Raum.

Die Idee wird saktosankt,
Denn sie sitzt verhärtet in den Gedanken,
Wo sie sich nicht mehr zankt,
Weil sie einsickernd errichtet – Schranken.

Wird die Idee zur Ideologie,
Raubt sie naturwüchsige Lebenslüste,
Verknöchert in den Gehirnen zur Manie,
Sieht nur noch des Tyrannen Büste.

Erst war sie ein kleines Rinnsal,
Wurde dann zum mitreißenden Strom:
Der freie Denker hat keine Wahl,
Weltvereinnahmend reist das Idiom.

Deshalb entziehe Dich aber ja nicht
Der Macht neuer, lebensrettender Ideen.
Denn es bleibt lebenslang Deine Humanpflicht,
Auf tragende Menschenwürde zu sehen.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Wie ein Monolith

30 mal gelesen
22.09.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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