Was ich ihr sagen wollte

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Was ich ihr sagen wollte

Sie meinte ein ganzes Leben hindurch
Sie wäre als Kind zu kurz gekommen,
Als Nachgeborene wäre sie durch und durch
Von der Mutter gedriezt, nicht angenommen.

Wer aber wie sie die Mutter verachtete,
Sie schlechtredete, wie sie dies jederzeit tat,
Sich selbst nur als Unterdog betrachtete,
Wie sollte sie gesunden ohne Seelenrat?

Wer selbst geachtet werden will,
Der muss auch andere Menschen achten,
Nicht dort abladen seinen Seelenmüll,
Übertragend ihn auf andere verfrachten.

Ein Mensch, der um den Wert von Achtung weiß,
Würdigt immer auch des Nächsten Interessen,
Handelt humaner, weil er zu aller Zeit weiß:
Gegenseitiges Schätzen ist der Nähe angemessen!

Niemals konnte sie deshalb getragen werden,
Weil sie ihre Nächsten nicht mitgetragen hat.
Das ergibt keine Entlastung von Seelenbeschwerden,
Denn Minderwertigkeitsglaube trägt den Fluch zur Tat.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Was ich ihr sagen wollte

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09.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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