Wandern bei Oberstdorf

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wandern bei Oberstdorf

Und während wir bei Thaumiller ein wenig rasten,
Machen wir uns endlich auf nach Einödsbach,
Müssen im Sonnenschnee auch gar nicht hasten,
Wissen doch: Da oben schützt ein Haus und Dach.

Also schreiten wir langsam mutig bergan,
Wald, Luft und Weg sind wunderreich:
Begleitet vom Bachmurmeln, dunklem Tann
Führt uns Natur hier in ihr Riesenreich.

Den tiefen Frieden tragen dort die Wälder
Und überall locken die Gaststätten, der Imbiss.
Im Schatten bleibt's natürlich deutlich kälter,
Ein Bergstock zeigt uns seinen großen Riss.

Donnernd schlagen daneben Brocken nieder,
Denn abtragend arbeiten Felsenwände dort.
Und Kletterfremde tragen leider immer wieder
Die Wünsche her und meinen, das sei Sport.

Doch wo die gute Gastlichkeit zuhause,
Da muss man mit den vielen Gästen leben,
Die ohne Unterlass und ohne jede Pause
Mutter Natur den letzten Rest dort geben.

Da laufen lieber wir nach Einödsbach:
Wir Hungrigen, wir werden schon erwartet!
Erst mit gefülltem Magen, ohne Weh' und Ach
Geht's dann gestärkt zurück, wo wir selig gestartet.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Wandern bei Oberstdorf

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08.08.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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