Von den Wehrmöglichkeiten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Von den Wehrmöglichkeiten

Wird man negativ etikettiert,
Hat man es schwer in diesem Leben:
Andere lümmeln sich unbeschwert,
Dürfen sich immer die Kante geben...

Man kann sich schwerlich dagegen wehren,
Wenn ein Angesehener das große Wort führt:
Etikettierte wird man nicht verehren,
Denn sie sind längst stigmatisiert.

Fühlt man sich also ausgegrenzt,
Werden Kontakte herunterreguliert,
Bleibt nichts, was den Frühling lenzt,
Weil Negatives unterschwellig verführt.

Der eine kann sagen, was er will,
Bei Stigmatisierten wird man nachfragen,
Denn das bleibt der Gemeinschaft Ziel:
Man will ihn aus der Deckung jagen.

Auch wenn man also argumentiert,
Man wolle Peinlichkeit auszuhebeln,
Werden Vorurteile zementiert,
Der Dunstkreis wird alles vernebeln.

Etikettierte wird man lächerlich machen,
Was auch nur scheinbar witzig gemeint.
Darüber werden Kumpane stets lachen,
Denn sie sind ja destruktiv vereint.

Wird man immerzu nur verletzt,
Kann man sich davon nur schwer erholen.
Also distanziere man sich von der Meute,
Sie bleibe einem auf Dauer gestohlen!

Es gilt seriöse Kontakte zu finden,
Bei denen der Mensch würdig geschützt,
Um sich jene Freiräume zu suchen,
Die nicht mehr den Berserkern nützt.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Von den Wehrmöglichkeiten

42 mal gelesen
01.08.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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