Verdrängung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Verdrängung

Nicht selten wird Verdrängung so beschrieben,
Als wollte Verborgenes nur sie zurückhalten,
Was unangenehmen Abfluss aus den Trieben
Ängste stets ausgrenzend abspalten.

Verdrängung kann uns doch auch retten,
Wenn Drohungslage in den Vordergrund sich drängt,
Uns auf ein recht sanftes Ruhekissen betten,
Damit die Seele nicht mehr eingeengt.

So gibt Verdrängung manches Mal schön frei
Die Horizonte zu erneuter Öffnungsweite,
Wodurch der Geist frei werde, suchend sei
Und Neugierde uns zum Interesse leite.

Und, ja, Verdrängung hilft mitunter auch,
Das starr uns Vorgesetzte etwas abzumildern,
Denn wo gar kein Begehren und kein Brauch,
Wollen das Innere wir nicht bebildern.

So schwimmt die Existenz sich wirklich frei,
Schiebt weg, was leider uns nicht sehr genehm,
Trennt das Verschwärzende von rohem Ei,
Führt uns ins Leben, komfortabel und bequem.



©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Verdrängung

58 mal gelesen
08.11.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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