Verden an der Aller

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Verden an der Aller

Dieses ist eines der alten Städte,
Wo vom großen Blutbad Karls des Großen
Man eigentlich nicht so gern Kenntnis hätte,
Denn das ist nichts für Geschichtsmimosen.

Weil sich die Sachsen einst geweigert hatten
Das Christentum freiwillig anzunehmen,
Trafen sie des Herrschers Rachetaten:
Er konnte den Adeligen das Leben nehmen.

Die Aller war damals rot vor Blut,
Bis heute sind diese Greuel präsent.
Nicht alles bei Großen ist wirklich gut,
Auch wenn man solches als Größe benennt.

Von diesem Makel will sich trennen
Verden, sie wurde Pferdestadt!
Auf Gehwegen Hufeisen Namen nennen
Von dem Reiter, der dort gesieget hat.

Man trennt sich so von der Last der Geschichte,
Indem man heutige Erfolge lieber feiert,
Verdrängt auch durch verfasste Gedichte,
Die deshalb sind, weil das Leben sich feiert.

Die Fußgängerzone, sehr breit, sehr sauber
Sieht im Sommer viele Gäste dort sitzen.
Bei italienischem Flair kommen Urlauber
Mit Rädern, wenn die Verdener schwitzen.

Am Allerpark sammeln an Sonntagen
Asylbewerber ihre Erinnerungen ein
Und klären gemeinsam die offenen Fragen,
Um bald in Verden Neubürger zu sein.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Verden an der Aller

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27.08.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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