Unerwünschte Ferne

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Unerwünschte Ferne

Da läuft man vergeblich nach einem Wir,
Doch alle Plätze verlassen und leer,
Seelenlos die Zeit und die bitteren Tage.
Nirgendwo mehr vertrautes Stimmengewirr,
Kein Lächeln erreicht uns beim Kaufen mehr,
Pandemien sind schon eine Plage!

Leer und still nun alle offenen Räume,
Verlassen die herrlichen, freien Plätze.
Busse, Züge fahren fast ohne Menschen,
Lebendig nur unsere Sehnsuchtsträume
Nach Nähe, wo Begegnung die Schätze
Sind, die hinführen zu Mitmenschen.

Der Mensch ist jetzt nicht des Menschen Wolf,
Geregelt wäre er gerne ihm nah,
Alles lebendig und nichts erstorben.
Jetzt fährt niemand mehr, man spielt nicht Golf,
Wo man früher jeden als Nächsten sah,
Glückseligkeit dadurch eingeworben.

Es gibt keine tollenden Mädchen mehr
Welche in die Boutiquen laufen
Und Jugend mit Lachen erfreuen.
Da haben die Jungs es reichlich schwer,
Wenn nirgendwo Mädchenlaufen,
Alle Begegnungen scheuen.

Hoffen wir, dass uns die Zeit danach
Wieder Mitmenschlichkeit offenbart,
Um lustvoll in die Läden zu gehen,
Denn die Lebensfreude, sie hält uns wach,
Wo nicht an Begegnung gespart,
Um die schöne Jugend zu sehen.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: Unerwünschte Ferne

163 mal gelesen
07.04.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige