Totenklage

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Totenklage

Stumm der Mund der Namenlosen,
Nur das Etikett auf Urnen:
Klagend liegen da die Rosen,
Weil die Viren weiterturnen.

Ihr, die Toten, habt erlitten,
Was kein Mensch auf Erden braucht,
Wenn der Sarg nun auf dem Schlitten
Dorthin fährt, wo es nur raucht.

Das Klaglied im Jammertal
Bleibt, weil Ihr uns habt verlassen:
Aufgebahrt in großem Saal
Können wir den Tod nur hassen.

Überflüssig war sein Handeln,
Der uns nun die Liebsten nahm.
So müssen wir alleine wandeln,
Weil Heilung da zu Euch nicht kam.

Wir meinen: Es war ungerecht,
Wie der Tod Euch überrollte,
Es trieb mit dem Menschen schlecht,
Der doch nichts als leben wollte.

Das alles habt Ihr nicht verdient,
Dass Ihr so früh von uns gegangen,
Nun für diesen Virus sühnt,
Der uns quält mit seinen Zangen.

Doch der Himmel über Euch
Möge Euer Schicksal heilen,
Führen in ein besseres Reich,
Wo die vielen Guten weilen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Totenklage

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06.04.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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