Tizians Idealisierungen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Tizians Idealisierungen

Sinnlich, hochgewachsen, blond und blass –
So zeigten sich venedignah selbstbewusste Frauen:
„La Donna“ ist die lebensfrohe, reife Frau ohne Hass,
Mit der das Weibsein Sinnlichkeit konnte erbauen.

So ideal malte Tizian auch Karl V. auf dem Pferd,
Dem viele zu Zeiten leider übel mitgespielt.
Da war keine Schlacht, kein Feind, der Karl ehrt,
Obschon ein Kaiser sich mächtig gefühlt.

„Es gab viele Kaiser – doch nur einen Tizian“,, –
So wurde Malerei mit Selbstbewusstsein möglich,
Wo im Zyklus seiner Bilder der Künstler als Mann
Die Maßstäbe setzte, ihm zuträglich und beweglich.

Das Rot und Farben leuchteten kräftig, auch pastell
Und die von ihm gemalten Altäre blieben dennoch sakral.
Tizian arbeitete genial, oftmals wirklich sehr schnell.
So erkennen wir heute noch: Seine Kunst ist global.

Denn Farben und Formen in Einmaligkeit
Zueinander gestellt im Bewusstsein der Kunst:
Nur so erhielt Tizian Aufträge in der Zeitlichkeit
Und blieb lebenslang in des Herrschers Gunst.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Tizians Idealisierungen

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15.10.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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