Tierfreundin

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Tierfreundin

Da bin ich doch nun bass erstaunt,
Dass in Italien – gut gelaunt! –
Die Chefin in dem Stadthotel
Sich für den Tierschutz öffnet schnell:

Ein Zimmer für das Taubenpaar,
Das stets glücksgurrend bei ihr war,
Damit auf Bäumen, Häusern, Hecken
Die Tauben früh zur Liebe wecken...

Denn allzu oft hat sie verspürt,
Wie Taubenruf zur Liebe führt:
Der Ruf hat ihren Mann geweckt,
Damit er sie ein wenig neckt.

Das Liebesspil geht seinen Gang,
So dass die Chefin irgendwann
Den Plan gefasst in aller Güte:
Tauben nahm sie zur Untermiete.

Die mehrten sich und mit dem Gurren –
Kein Taubenschützer kann jetzt mehr murren! –
Ist aufgeweckt sie voll der Liebe
Und früh erwachen schon die Triebe.

Im Nebenzimmer Tauben rufen,
Sitzen herum auf Treppenstufen,
So dass mit Liebe voll die Luft,
Wenn wunderbar ihr Gurren ruft.

Doch Gäste haben das nicht gern
Und halten mehr und mehr sich fern,
So dass am Ende recht verdrossen
Die Chefin das Hotel geschlossen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Tierfreundin

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26.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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