Tiefe Kränkung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Tiefe Kränkung

Da wurden sie immer alle eingeladen,
Alle waren gekommen, ließen sich verhalten,
Weil die Gastgeber reichlich eingekauft hatten
Und trotz ihrer Armut dies alles bezahlten.

Und dann, trotz dieser noblen Geste
Ließ man sie in späteren Jahren abtropfen,
Feierte stets ohne sie als Gäste,
So konnte man über sie Sprüche klopfen.

Dabei hatten sie ein Leben lang alles getan,
Jahrelang zu Mittag das Essen gekocht,
Ihnen geholfen in die erfolgreiche Lebensbahn
Und sie immerzu schützend gemocht.

Dann kam urplötzlich dieser Abbruch
Trotz der Zuwendung, vieler Schenkung.
Ab jetzt gab es nun keinen Besuch –
Das empfanden sie als tiefe Kränkung.

Wir wissen ja, der Helfer kann gehen,
Wenn man ihn nicht mehr brauchen kann,
Man überdrüssig auf Gewachsenes will sehen,
So geht man offenbar in eigener Bahn...


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Tiefe Kränkung

57 mal gelesen
08.09.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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