Techtelmechtel

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Techtelmechtel

©Hans Hartmut Karg
2018

In der Lobby einer Bar,
Auf dem Hocker, dünnem Kleide,
Sitzt die Frau so wunderbar,
Ist mir eine Augenweide.

„Darf ich mich zu Ihnen setzen,“
Höre ich mich leise sagen,
„Um mir meinen Mund zu netzen
Und ein wenig Plaudern wagen?“

Sie nickt leicht und zieht am Halm,
Jung hervor treten die Hügel.
Biergeruch, Zigarettenqualm –
Und ich reiße mich am Zügel!

Frag' sie nur, woher, wohin –
Kurze Worte ohne Merkung.
Nähe hat doch dort nur Sinn,
Wo die Dauer bringt uns Stärkung.

Was hätte Näherung gebracht,
Wenn nur die Augen sind gefangen
Und nach einer Liebesnacht
Alle Treue wär' vergangen?

So zieht sie denn bald ihre Bahn
Und ich bleibe gerne standhaft,
Gehe rasch zu meiner Bahn
Und fahr' hin, wo Liebeskraft.

Flücht'ge Liebschaften entbinden
Uns nur von der Fähigkeit,
Dass wir dauerhaft uns finden,
Fern von aller Eitelkeit.

*

Informationen zum Gedicht: Techtelmechtel

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26.01.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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