Studienbeginn

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Studienbeginn

Die Erste ist sie in der Familie,
Die zu studieren beginnen soll.
Es fällt ihr nicht leicht, dorthin zu gehen,
Um auf sich gestellt ihre Frau zu stehen,
Einfach so, unsicher, aufs Geratewohl,
Ohne Brüder, Cousinen – Familie.

Doch die Zeit ist reif, um zu erfahren,
Was an Psychologie sie erlernen kann.
Deshalb muss sie in diese fernliegende Stadt,
Wo es Dialektsprache, anderen Umgang hat.
Dazu braucht es noch keinen frühen Mann:
Veganes kann selbst sie sich garen...

Vom Lernen wird sie umgarnt und erfasst,
Ihre neuen Freundinnen verstärken das noch,
Wenn gemeinsam sie in die Hörsäle drängen,
In den Abendstunden sich Diskussionen längen
Und sie nun erspürt der Denkgrenzen Joch,
Wenn der Olymp bei ihr frei zu Gast.

So verändert sie sich mit dem Wachsen und Lernen,
Sie wird reifer, die Heimat tritt langsam zurück:
Sie sieht jetzt die Eltern und die Geschwister altern,
Findet in der Fremde bald zu neuen Gestaltern
Und so erweitert sich auf das Leben ihr Blick:
Die Jugend kann sich von der Abkunft entfernen.



©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Studienbeginn

227 mal gelesen
12.10.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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