Sonnenaufgang

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Sonnenaufgang

Ganz unten, tief am Horizont
Wird langsam jenes Fenster sichtbar,
Bei dem der frühe Morgen wohnt,
Glänzend erwacht als Erdenstar.

Konturen zeichnen sich schon ab,
Wo vorher nichts als Dunkelheit:
Licht bricht der Träume Wucherstab,
Hebt rettend auf das Schlafgeleit.

Der Mensch bleibt reichlich schlafgewunden,
Doch will er frei sein von den Plagegeistern,
Hat sich langsam mit dem Lichte abgefunden
Zurück kehren zu ihm die Lebensgeister.

Dann steht die Sonne plötzlich da,
Dringt alle Schattenrisse weit zurück
Und ist für uns als unsere Schöpfung nah,
Weitet wieder tagoffen den müden Blick.

Erquickt lässt sich ein Gähnen hören,
Ein Drehen dann, wenn heller Schein
Mit seinem Strahl kann uns betören
Und wir nicht mehr mit uns allein.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Sonnenaufgang

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29.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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