Schwer fällt es mir

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Schwer fällt es mir

Schwer fällt es mir, das zu ertragen,
Was zahlreich und doch inhaltsleer
Mit Worten will uns Trost versagen
Und doch als Flut wird immer mehr.

Da gibt’s sehr wenig zu vermelden,
Das Ohr flieht gern dem Wiederholten,
Das doch von unseren Tageshelden
Erdacht, damit wir das uns holten.

Da wird des Kaisers Schwiegervater
Lautstark gar zum leiblichen Vater
Und der Konsul wie auch der Pater
Mutieren zu Cäsars Berater.

Man glaubt gar nicht, was alles geht,
Wenn man so manche Führung hört
Und die Geschicht' nun Kopfe steht –
Was manchen Hörer gar nicht stört.

Da, wo die Welt uns gerne narrt,
War Julia schon Sissis Schwester.
So blieb dem Hörer nicht erspart,
Zu trinken seinen letzten Trester...

Es fällt mir schwer, da noch zu glauben,
Was halbherzig im Bus vermeldet,
Wo sie uns letzte Klarheit rauben,
Der Fahrer lacht – er ist erkältet!


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Schwer fällt es mir

69 mal gelesen
19.10.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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