Rollenumkehr

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Rollenumkehr

Da steht ein Junge vor dem Alten
Und fühlt, den muss er sicher tragen,
Muss zuwendend den Erwachsenen fragen,
Wie das als Berater auszuhalten.

Offenbar erwartet Altes vom Jungen,
Dass der die Nachdenkrolle übernimmt,
Kompensatorisch, mit Engelszungen
Ihn auf Neuhoffnungen einstimmt.

Wer niemals einen Vater gekannt,
Der sucht nach einem Ersatzvater,
Welcher ihn geistig nimmt an die Hand
Als einfühlsamer Lebensberater.

Wo eine entwickelte Persönlichkeit
Die Herausforderungen annehmen kann,
Entsteht die Chance auf geistige Freiheit,
Das stärkt dann auch den alten Mann.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Informationen zum Gedicht: Rollenumkehr

23 mal gelesen
13.08.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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