"Nie wieder vermieten!"

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
„Nie wieder vermieten!“

„Nie wieder vermieten!“ klagte ein Freund,
Der die Enttäuschungen erlebte,
Weil jeder seiner Mieter meint',
Dass er nur Forderung erstrebte.

Er kam den Mietern sehr entgegen
Und übernahm Mietnebenkosten,
Doch sahen die das nicht als Segen
Und forderten: „Senken Sie Kosten!“

Sodann erzählten sie herum,
Dass sie die tollsten Mieter sind.
Im Hause wär' ja alles krumm,
Durch Fenster pfeife gar der Wind.

Deshalb sollte mein Freund nun endlich
Sich an den Heizkosten beteiligen,
Denn sein Verhalten wäre schändlich,
Er würde für sich alles heiligen.

Das nervt' den Menschenfreund gar sehr,
Weil alles schlechtgeredet würde,
Belastete die Seele schwer,
Er immer nur Ablehnung spürte.

So schrieb das Haus zum Kauf er aus,
Das Nörgeln er nicht mehr ertrug,
Baute sich selbst ein schönes Haus,
Ihm war die Welt nur Lug und Trug.

Und ein Konzern kaufte das Haus,
Das wird teuer luxussaniert.
Der Freund kam Anfeindungen aus,
Er hat die Freiheit nun erspürt.

Natürlich sind Mietnebenkosten
Von Mietern vollständig zu tragen.
Bleiben Vermietern diese Kosten,
Werden sie sich den Kauf versagen.

So kommen immer mehr Konzerne,
Die anwaltstark ihr Recht einklagen.
Den Mietern bleiben keine Sterne,
Freiräume wird man versagen.

Jetzt zetern Mieter doch recht laut
Und wünschen meinen Freund zurück.
Doch der hat da längst weggeschaut
Und nur noch Urlaube im Blick.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Informationen zum Gedicht: "Nie wieder vermieten!"

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23.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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