Nähmen wir uns nicht so wichtig

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Nähmen wir uns nicht so wichtig

Nähmen wir uns nicht so wichtig,
ja, mich herzlich eingeschlossen,
manches wäre Null und Nichtig,
unsere Welt wenig verdrossen;
die Mitwelt brächte Blumen her,
müsst' nicht in Tagessümpfen landen,
hätte der Freuden endlich mehr –
und Ängste würden so versanden...

Wären wir doch alle toleranter,
müssten uns nicht immer spiegeln,
leben lassen, wer bekannter,
uns nicht so gekränkt einigeln,
gäbe es mehr Freundgelage,
mit denen Tage sich bekränzen,
wir nicht schielen auf die Frage,
ob wir unsere Welt entglänzen.

Smartphones helfen uns dabei,
Distanzen stets zu überwinden,
flieh'n dem lauten Weltgeschrei,
weil wir von Vertrauen künden,
Masken tragen, wie noch nie,
uns dann Lebenssegen winkt,
der Hoffnung uns Flügel verlieh,
womit auch die Verzweiflung sinkt.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: Nähmen wir uns nicht so wichtig

128 mal gelesen
13.10.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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