Nachweihnacht

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Nachweihnacht

©Hans Hartmut Karg
2018

Früher haben wir den frischen Baum geschmückt,
Echte Kerzen, Krippe nahe hin gerückt
Und schon nach den heiligen Tagen
Rasch zur Mülltonne dann hin getragen.

Verschwendung! Welche Umweltschande,
Wenn hier in unserem schönen Lande
Bäume wachsen dürfen, um zu sterben,
Um für uns ein Himmelreich zu erben!

Und warum verbrennen die Wachskerzen,
Wenn auch E-Kerzen erleuchten unsere Herzen,
Gar viel länger unsere heil'gen Tage tragen,
Wenn wir nichts so bald von Abschied sagen.

Heute, da wir nun gelassen, alt und heiter
Ziehen wir die Nachweihnacht viel weiter.
Unser Kunstbaum leuchtet januarnah
Und ist manchmal noch im Februar da.

Kinder, Enkel, Freunde sind entzückt,
Weil das Fest bei uns nicht abgerückt
Und ein wenig wir doch noch bereit
Für das schöne Licht der Heiligkeit.

Kein Baum stirbt mehr, keine Kerze tropft,
Nichts wird in den Mülleimer gestopft,
Denn wo Umweltschutz das Wesen bindet,
Wird das Dasein Heil, das Frieden findet.

*

Informationen zum Gedicht: Nachweihnacht

86 mal gelesen
10.01.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige