Meine hohe Kunst

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Meine hohe Kunst

Ach, alle Dichtkunst liebe ich sehr,
Manches bereitet mir Sorge und Mühe,
Wenn sie allzu locker und gar unschwer
Verkleistert mir sonnige Frühe.

Hundertmal hat man Kritiken mir angetragen,
Die Meute – der vermeintlich besseren Dichter.
Mancher ging mir dabei schon an den Kragen,
Wurde Satan, Leibhaftiger – oder gar Richter!

Doch mein Kragen ist gottseidank sehr dick,
Mein Rücken trägt meist Elefantenhaut.
So bleibt mir denn für mein eigenes Glück
Jenes Sehnen, das auf Rettung gebaut.

Ich weiß schon, schwer bin ich zu versteh'n,
Manche Reime versteh' ich ja selber nicht.
Deshalb müssen schon die Professoren hergeh'n,
Die haben ja auch ein amtlich' Gewicht!

Trotzdem reime ich weiter und hoffe gar sehr,
Dass man Nachsicht mit mir manchmal hat.
Meine hohe Kunst ist halt ohne Gewähr,
Alles andere wäre nur Schwindel, nur matt.



©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Meine hohe Kunst

82 mal gelesen
22.10.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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