Marxens Denkfehler

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Marxens Denkfehler

Der Karl Marx – kein Psychologe,
Geschichte wurde ihm zur Droge.
Für ihn gab's da Idee und Stoff –
So wurd' er Wirtschaftsphilosoph.

Dabei hat er doch übersehen:
Wenn Nachbarn Neueres erstehen,
Ist es immer auch mein Ziel,
Dass ich mithalten will.

Wär' er Psycholog' gewesen,
Hätt erfasst er jenes Wesen,
Das menschlich und tief verwurzelt
Immer ins Vielhaben purzelt.

Der Mensch will mehr sein, als er ist,
Will's haben schnell, in kurzer Frist
Und will damit auch ständig prahlen,
Selbst wenn er's noch nicht kann bezahlen.

Menschlich bleibt, wo wir denn sind,
Berauscht von Luxus, Konsumwind
Und haben so am End' nicht mehr,
Als volle Tüten – Taschen leer!

Wie soll's da gerecht zugehen,
Wenn die einen kaufen gehen
Und die anderen in Jahren
Alles nur im Säckel sparen?

Nimmt man Reichen alles ab –
Für den Staat die schönste Hab'! –
Mag man Hamsterkäufe wecken,
Die nicht mal die Armut decken.

Der Reiche schaut Waren nur an,
Auch wenn er alles kaufen kann.
Der Arme kauft, wenn Geld dann da
Und bleibt der Armut deshalb nah.

Die Umwelt spielt ja keine Rolle,
Man greift als Armer in das Volle
Und hofft, dass dies zur Hilfe führt:
Wer wird nicht gern alimentiert?


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Marxens Denkfehler

97 mal gelesen
01.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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