Mantua

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Mantua

©Hans Hartmut Karg
2018

Mantua ist nicht Andreas Hofer allein,
An den man sich beim Stadtnamen erinnert,
Denn dieses Einzelschicksal allein
Hat Vorurteile gegen die Stadt gezimmert.

Mantua ist eigentlich schön und alt,
Die Renaissance hat die Häuser beseelt
Und manches Haus zur Lichtgestalt
Aus der Vergangenheit daher gut aufgestellt.

Claudio Monteverdi lebte, musizierte
In dieser feinen, beseelten Stadt,
Bevor er dann nach München marschierte,
Wo er bis heute hohe Ehre hat.

Es gibt die Kirchen, Palastgemäuer
Die oft modernes Glas annehmen.
Das scheint manchen nicht ganz geheuer,
Und sich lieber doch des Neuen schämen.

Weltkulturerbe ist hier San Pietro,
Denn alte Kirchen muss man schützen,
Worüber die Stadtbürger sind sehr froh:
Man darf sie nicht zweckfrei vernützen.

Mantegna öffnete die Himmelsräume hier,
Die Wasser der Umgebung tragen Ideale,
Wodurch das Kunstgewerbe über Gebühr
Vereint wird mit der Perspektive Zentrale.

Nichts ist im Saale der Giganten
So ungemalt, so taumelnd, so unfassbar,
Was damals die Geschlechter noch kannten
Als Insel, die genug sich selber war.

*

Informationen zum Gedicht: Mantua

43 mal gelesen
12.03.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige