Man coacht die Welt

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Man coacht die Welt

Fast immer einer steht jetzt auf
Und meint, er müsse besser machen,
Was eigentlich in gutem Lauf –
Da gibt es für ihn nichts zu lachen!

Vom Weltverbessern sprach man früher,
Propheten waren doch die Ersten
Und Delphi im Orakelwahn
Sah schon die frühe Welt am Bersten.

Selbsternannte coachen die Welt,
Kommen, wollen Verbesserung:
Berechnungen sind aufgestellt,
Man hofft ja auf dankbare Zung'...

Doch wer soll noch die Arbeit machen,
Wird er nur ständig konfrontiert
Mit der Kritik, den Siebensachen,
Die nicht zufrieden er ausführt?

Er weiß doch selbst, was er gut kann,
Wie er sich dadurch motiviert.
Da braucht es keinen Trainer, Mann,
Der sagt, wie man's noch optimiert!

Wer hat das Recht zu intervenieren,
Wer ist selbst mehr als ein Beckmesser,
Der jetzt die Fleißigen lässt spüren,
Dass sie nichts sind als Jobverweser?

Darf vom Coach man denn jemals hören,
Dass er es besser selbst gemacht?
Solltest Du Dich auf ihn einschwören,
Der Dich mit Faulheit in Verdacht?


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Man coacht die Welt

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17.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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