Männliches Verständnis

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Männliches Verständnis

©Hans Hartmut Karg
2018

Wieso der Mann zum Manne wird?
Ist das schon mehr als Biologie?
Ist das nur Pubertätstransit,
Projekt – oder gar Weltgenie?

Der Mann dringt oft zum Manne durch,
Weil er nun als Flüchter gereift.
Dann wird er selbst ganz durch und durch
Zum Wesen, das zur Lustflucht greift.

Er wird nun suchen, heimlich jagen,
Ins Netzen geiles Gieren stecken
Und kann sich von der Schuld lossagen:
Es sind Hormone, die mich necken!

Doch wird er erst zum großen Mann,
Weil er die Frau als Wunschbild sieht?
Und – wo er dann nicht anders kann –
Vor diesem Bild endgültig flieht?

Wenn er die Frau begriffen hat
Als Halbgeheimnis dieser Welt,
Wo er sieht seine Liebesstatt,
Wird halten, was auf Zartheit zählt.

Der weise Mann lässt ihr schon Zeit,
Die Frau zum eigenen Finden braucht.
Dann wird sie erst liebesbereit,
Wenn er sie trägt, weil sie erlaucht.

*

Informationen zum Gedicht: Männliches Verständnis

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02.06.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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