Lebens- und Poesiegeister wecken

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Lebens- und Poesiegeister wecken

Dem guten Menschen Reimnot auszutreiben,
Das hat wirklich keinen anständigen Sinn,
Denn wo das Gemüt nach dem Himmel muss greifen
Wird das gefundene Wort zum Lebensgewinn.

Vergessen wird oft die Notwendigkeit,
Der Zeit ein Schnippchen zu schlagen.
Doch wo die Seele zum Gestalten bereit,
Darf Neugierde stets Neues wagen.

Die Freundlichkeit zu den Lebenstagen
Hat sich längst zur Zeit hingedreht.
Dennoch, sind es nicht schwerste Fragen,
Deren Neugier am Anfang steht?

Die Seelenruhe bleibt der Panik Feind,
Wenn Hektik nicht die Sanftmut reizt
Und immer dann nur die Seele weint,
Weil dort mit Neugierde gegeizt.

Das Sehen ist noch nicht das Sehnen,
Wo Tasten uns schon mit dem Riechen verwöhnt.
Wie sollen wir Harmonien erwählen,
Wenn man sich dauernd ans Unrecht gewöhnt?

Kein Blindbild kann unsere Augen reizen,
Seelenruhe dauerhaft überdecken,
Wenn mit Erinnerung wir weiterhin geizen
Und damit den schöpferischen Geist nicht wecken.

Dem guten Menschen Reimnot auszutreiben,
Das hat wirklich keinen anständigen Sinn,
Denn wo das Gemüt nach dem Himmel muss greifen
Wird das gefundene Wort zum Lebensgewinn.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Lebens- und Poesiegeister wecken

38 mal gelesen
14.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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