Lärmfühligkeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Lärmfühligkeit

Früher störte mich kein Lautes
Und ich fand mich da gern ein,
Wo Musik und mir Vertrautes
Konnte mit den Freuden sein.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht,
Wenn Sendungen johlend beginnen,
Man fast kein Wort mehr versteht,
Glaubt, der Johlhaufen müsst' spinnen...

Inzwischen schalte ich erst ein,
Wenn das Gejohle längst vorbei.
Im Alter muss kein Lärm mehr sein,
Ich will deshalb auch kein Geschrei.

Mich nervten schon die Lachmaschinen,
Von frühen Serien begleitet.
Man meinte, das sind große Bühnen,
Dabei wurden Pointen verleidet.

Wir brauchen doch nicht das Gejohle,
Nicht übertriebenen Applaus,
Das käm' den Ohren sehr zum Wohle,
Wir hielten es so länger aus,

Wenn Sendungen gut moderiert
Auch ohne Schreihälse auskommen
Und Zuschauer, geschickt geführt,
Wissen, was Gutes sie bekommen.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Lärmfühligkeit

815 mal gelesen
13.10.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige