Kontraste

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Kontraste

Sie war mit einem Barocken zusammen,
Der Mensch, der alles in Massen genoss.
„Es reicht!“ war ihr Motto, das ließ sie prangen,
Stieg beleidigt auf ihr Askeseross.

Denn alt wollt' sie werden, blieb bescheiden,
War eigentlich gegen jegliche Fülle.
Sie konnte das Schlemmen und Protzen nicht leiden
Und arbeitete an ihrer schlanken Hülle.

Von Größe und Schönheit hielt sie recht viel,
Doch kostengünstig musste das bleiben.
Dafür hatte sie ein Gespür und Gefühl:
Man muss sich nicht alles einverleiben!

Doch der Barocke, er ließ nicht locker,
War unterhaltsam und lullte sie ein:
Trotz der Fülle ging's bei ihm leicht vom Hocker,
Denn er wollte doch auch Beschützer sein.

Und nach den vielen Lebensjahren
War klar: Gegensätze ziehen sich an.
Dabei sind die Vorstellungen wohl verfahren,
Doch die Liebe trägt sie so gut wie sie kann...


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Kontraste

128 mal gelesen
18.01.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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